IDEEN

Foto by Minerva Martinez Espinal
Foto by Minerva Martinez Espinal
Foto by Minerva Martinez Espinal

In meiner Erinnerung ist es eine Jam. Konzentriertes Musizieren.
Ein verglaster Raum. Voll mit Instrumenten und schönen Verstärkern.
Etwas Staub.Tiefstehende Sonnenstrahlenbahnen.
Sonst nichts als Wüste.
Ich durfte mit meiner großen Schwester mit 8 Jahren den Doors Film gucken.
Neben der Begeisterung für alles Wilde,ist vor allem die Wüste mit der Musik in meinem
Kopf und Herzen hängengeblieben.

Es hat mich damals weggetragen.

Eines meiner Wünsche wurde diese Wüstensequenz, Weite, Zeitlosigkeit und Instrumente.
Ein Studio im Nichts. Mit viel Platz nach Oben.
Nichts anderes zu tun, als Musik zu machen. Wenig Weltliches muss dort sein.
Keine Uhr. Keine Telefonate. Nichts weiter zu tun, als die Saiten in Schwingung zu
versetzen.

Sich zusammen tragen.
Zusammentragen, was im Orbit eh schon herumflitzt und eingefangen werden
will…
Nicht über den nächsten Akkord nachdenken müssen und feststellen,
dass es auch so immer weitergeht. Ohne Plan.

Dies erzählte ich eines Tages Trillian und sie sagte: ok.
Wir machen das. In der Uckermark.
Fast Wüste.
Beinahe unbesiedeltes Land.

Ein Raum aus Holz gebaut mit vielen Fenstern,
und dennoch nicht zu viel zu sehen. . .
Felder und Bäume,
gleichförmig sich bewegende Windräder in der Ferne,
altes Bahngelände ziegelrot im Grün eines kleinen Gärtchens.
Der Hahn kräht.
Perfekt.
Unser Schiff.
Zwei Wochen lang.
Ohne Pause.

Nix Berlin. Kein Lärm. Naja, außer wir…

Keine Uhr. Keine Telefonate. Nichts weiter zu tun, als dem Ton zu folgen…

Aus der Luft picken
zusammenknoten, ganz leicht und unkompliziert.
Auch dort schlafen…
zwischen Sitar und Synthesizer

Etwas Staub. Tiefstehende Sonnenstrahlenbahnen.

Danke Rosow!

 

Text von Maria Kuschel 

Rosa Canina L., Rosaceae. Widespread in Europe. Bearer of rosehips

The wild rose, Rosa Canina, spiky fragrant creature. Able to defend herself, protective. Resists difficult conditions. Barren soil, attacks. With thorns, itchy hairs, tough skin it demarcates itself. And has so much to offer: Protection to birds, small field and forest animals, food to insects, inspiration to the eye, poetry. No fungus, no harmful insect, no hungry deer can harm it. It is the stable foundation, the base on which the fragile ornamental roses of this world can unfold. Fruits full of healing, strengthening substances: Vitamin C in huge quantities, galactolipids, gentle eliminators of arthritis pain! Miracle plant. Anti-inflammatory, analgesic, antimicrobial, boosts immune systems, etcetc. Wild Understatement. Delicate, aromatic poetry, symbol of love, self-love, love of life and armed to the teeth. THE ROSE WITH TEETH

Die Wildrose, Rosa Canina, stacheliges, duftendes Geschöpf. Wehrhaft, Schutzhort. Widersetzt sich schwierigen Gegebenheiten. Kargem Boden, Angriffen. Mit Stacheln, juckenden Härchen, zäher Schale grenzt sie sich ab. Und hat so viel zu bieten: Schutz den Vögeln, den kleinen Feld- und Waldtieren, Nahrung den Insekten, Inspiration dem Auge, Poesie. Kein Pilz, kein Schadinsekt, kein hungriges Reh kann ihr etwas anhaben. Sie ist der Fuß, das stabile Fundament, die Unterlage, auf der sich die fragilen Zierrosen dieser Welt entfalten können. Früchte voller heilender, stärkender Substanzen: Vitamin C in rauen Mengen, Galaktolipide, schonende Beseitiger von Arthroseschmerzen! Wundergewächs. Entzündungshemmend, schmerzstillend, antimikrobiell, hilft bei Diabetes und Hautproblemen, stärkt das Immunsystem,
schützt Magendarm. Wildwucherndes Understatement. Zarte, duftende Poesie, Symbol für Liebe, Selbstliebe, Liebe zum Leben und bis an die Zähne bewaffnet.

THE ROSE WITH TEETH

Patel, S. (2013). Rose hips as complementary and alternative medicine: Overview of the present status and prospects. Mediterranean journal of nutrition and metabolism, 6 (2), 89-97.

Die Hundsrose.
Rosa Canina L., Familie der Rosaceae, der Rosengewächse
Weit verbreitet in Europa. Hagebuttenträgerin

A Female Listening- and Playing-Journey

Nur aus Frauen bestehende Bands oder Soundsystems, Orchester oder andere musikalische Projekte (Klassik ausgenommen) entstehen nicht rein zufällig. Männliche schon. Das liegt schlichtweg an der geringeren Anzahl von Instrumentalistinnen, die in der modernen Musik, an bandtauglichen Instrumenten zu finden sind. Die Gründe für diesen Mangel sind mannigfaltig und unserer Meinung nach hauptsächlich struktureller Natur.

Wer sich weiter in die Thematik einlesen will, hier ein paar Links:

Studie der USC Annenberg Inclusion Initiative, die die 800 Top Songs zwischen 2012-2019 untersucht haben. Nur 23% der Songs kamen von Musikerinnen und nur 2% von Produzentinnen.

Eine Studie über die Musikszene in Victoria/Australien. Die aufgedeckten Probleme sind aber auch auf andere Länder übertragbar.

Interessantes Paper, das strukturelle Probleme
beleuchtet, die Künstlerinnen über Jahrhunderte behindert haben und es heute noch tun.

Maria und ich, wir jammen schon lange und regelmäßig miteinander. Bevor wir das Uckermark-Projekt angestoßen haben, haben wir uns gefragt: Klingt es wohl anders, fühlt es sich anders an, wenn wir nur Frauen zum Musizieren einladen? Das Fragezeichen war groß und so geschah es dann.

Es gibt zwei Dinge, die Frauen ganz gut können, die entscheidende Wirkung auf das musikalische Miteinander haben könnten: Die Fähigkeit, zuzuhören und die, sich zurückzunehmen.

Zusammen improvisieren basiert zu einem Großteil auf der Fähigkeit, zu spielen und gleichzeitig zuhören zu können. Einerseits die Initiative zu ergreifen, die in diesem Moment entstehende Musik mit zu gestalten, dann aber auch wieder den Protagonismus anderen zu überlassen – bevor die eigene Spielwut das Ergebnis, das Ganze überschattet. Die musizierende Gruppe als Ganzes und sich selbst als Teil von ihr begreifen!

Natürlich hat das erst mal nichts mit dem Geschlecht zu tun, großartige Bands wie Can zum Beispiel waren Meister darin. Aber vielleicht haben wir Frauen trotzdem ein besonderes Talent zum Zuhören, Aufeinanderhören, musikalischen Miteinanderverschmelzen. Let’s see.

Und am Ende auch wieder bitte keine Dogmen. Das ist keine Kampfschrift. Unser Statement ist die Musik. Vielleicht suchen wir uns einen Sänger für unser nächstes Album! (An den
Instrumenten nur Frauen, am Mikro ein Mann. Das wäre doch erfrischend!) Und Dank allen Musikern der Welt für die wunderschöne Musik, die ihr uns geschenkt habt.

Aber jetzt müssen wir erst mal herausfinden, wie wir Frauen musizieren wollen, wie wir klingen wollen, wie wir arbeiten wollen, was wir wirklich für gut befinden, welche Regeln der Musikbranche für uns Sinn machen und welche nicht, welchen wir uns unterwerfen wollen und welchen nicht, welche Strukturen für uns funktionieren und welche nicht, und dafür müssen wir erstmal unter uns bleiben.

„Bud“ war unser erster Feldversuch. Hört selbst!


Text von Trillian Bartel

Musik

Intuition

 

Verbundenheit

 

Fuck the holy cows äh standards of music industry!

 

Transzendenz

97 Fragen zu Musik:

1 Wie erlebst du Musik?

2 Wann hast du angefangen Musik zu machen?

3 Warum hast du angefangen ?

4 Was spielst du ?

5 Was magst du an Musik?

6 Sind deine Ohren anders als andere Ohren?

7 Magst du Noten ?

8 Kannst du Noten ?

9 Gab es Pausen? Weißt du warum ?

10 Woher nimmst du deine Inspiration

11 Wo willst du hin?

12 Was willst du noch lernen?

13 Ist Musik von Frauen anders als Musik von Männern?

14 Was gibt dir Musik?

15 Gibt es Grenzen?

16 Welches Instrument wirst du nicht mehr lernen?

17 Was spielst du am liebsten zur Zeit (Instrument)?

18 Hast du Unterricht?

19 Hattest du am Anfang Unterricht (als Kind)?

20 Was ist deine Lieblingsnote? Harmonie?

21 Was würdest du gern vertonen? Ein Gefühl, einen Ort, eine Szene, Sehnsucht)

22 Wieviel Musik machst du (Monat/Tag)?

23 Wie fühlst du dich dabei?

24 Hören andere deine Musik?

25 Was meinst du was sie bei anderen bewirkt?

26 Ist es dir wichtig, dass du gehört wirst?

27 Warum gibt es deiner Meinung nach Musik?

28 Wofür ist sie da?

29 Können wir Musik erfinden?

30 Ist Musikalität vererbbar?

31 Was möchtest du verbessern an deiner Musik?

32 Was brauchst du ?

33 Ist musikalische Kreativität unerschöpflich?

34 Was treibt dich an, Musik zu machen?

35 Kannst du ohne?

36 Hörst du viel Musik?

37 Übst du ?

38 Singst du unter der Dusche?

39 Hast du einen eigenen Raum zum Musik machen?

40 Wer bist du, wenn du musizierst?

41 Hast du Vorbilder ?

42 Hast du ein Ziel?

43 Fühlst du es, wenn du dich mit anderen verbindest in der Musik?

44 Wie fühlt sich das an? Was geschieht dabei?

45 Hilft dir Musik bei irgendwas?

46 Hat Musik eine Farbe oder Form für dich?

47 Wieviel Prozent Musik ist in deinem Leben?

48 Hast du explizit weibliche Vorbilder? Wer?

49 Wenn ja- was hat dich inspiriert?

50 Nein- wonach hast du gesucht? Hast du gesucht?

51 Männliche Vorbilder?

52 Muss man da unterscheiden?

54 Wie können ♂♀ sich bereichern? Gegenseitig?

55 Verdienen Musikerinnen genug?

56 Wie findest du das Wort Musikindustrie?

57 Ist diese gerecht?

58 Gibt es gute Möglichkeiten mit ihr zu leben als Musikerin?

59 Was müsste passieren, damit es funktioniert?

60 Was fehlt im Musikbusiness?

61 Welche Ideen hast du um Musikerinnen ein Netzwerk zu erschaffen?

62 Brauchst du eine Schnittstelle?

63 Spielst du gern Konzerte?

64 Wie ist dein Lieblings Publikum?

65 Gehst du dir bei Konzerten, die von anderen Künstlerm sind ein Autogramm holen?

66 Magst du deine Musik?

67 Hörst du deine Musik selbst?

68 Hast du Angst, dass deine Inspiration versiegen könnte?

69 Was hindert dich, Musik zu machen?

70 An wievielter Stelle steht sie für dich?

71 Bist du ehrgeizig?

72 Welches Instrument muss noch erfunden werden & wie klingt es?

73 Benutzt du Programme auf dem Rechner?

74 Oder hardware? Was?

75 Beides?

76 Singst und kannst du Lieder am Lagerfeuer, wo alle mitsingen können?

77 Passt du auf deine Ohren auf?

78 Brauchst du andere Menschen, um weiter zu machen?

79 Machen deine Kinder Musik?

80 Macht ihr zusammen Musik?

81 Wie hört sich die Musik in 100 Jahren an?

82 Gibt es in 1000 Jahren noch Musik?

83 Wie hast du den Musikunterricht in der Schule erlebt?

84 Ist es für deine Ohren auch schlimm, beim Einkauf Musik im Supermarkt hören zu müssen?

85 Brauchen wir einen neuen Radiosender?

86 Was läuft in deinem Radiosender?

87 Mischst du deine Musik selbst?

88 Haben Instrumente eine Seele?

89 Wie ist es für dich, dich zu hören?

90 Möchtest du eine Platte pressen?

91 Liebst du die Musik? Was ist das für eine Liebe?

92 Inwiefern gehört dein Körper zur Musik?

93 Gibt es ein Land, wo die Musik dich besonders inspiriert?

94 Was magst du überhaupt nicht bei Musikstücken?

95 Kannst du im Kopf komponieren?

96 Was war dein peinlichster Auftritt?

97

98

99

100 Habe ich eine wichtige Frage vergessen?